Wer kann sich nicht echauffieren über die Zustände in
Griechenland.
Mehr Beamte als das Land sich leisten kann, aber es wurden
immer neue ernannt.
Ein Staatsapparat, der nicht nur die Einnahmen verbrauchte,
sondern noch ein Defizit damit erreichte.
Nun, die Griechen haben gelernt und, zähneknirschend, den
Beamtenberg drastisch abgebaut, bzw. sind gerade mitten drin.
Und die Krankenhäuser?
Nein, nicht die in Griechenland. Die in Deutschland!
Ist es nicht augenscheinlich, dass unsere Krankenhäuser unter
dem Griechensyndrom leiden?
Zuerst „der Staat“.
In diesem Falle das Krankenhaus. Das Gebilde in dem Volk und Verwalter miteinander verwoben sind.
Dann haben wir „das Volk“.
Das Volk sind die Ärzte und Pflegekräfte, sowie das Personal
in den Funktionsstellen.
Das Volk ackert wie verrückt um für den Staat Geld zu
erwirtschaften.
Mit hoher Schlagzahl werden Patienten durch Untersuchungen
geschleust, Diagnosen gestellt und pflegerisch versorgt.
Zu guter letzt kommen wir zu den „die Beamten“.
Das sind Vorstände, Klinikleitungen, Verwaltungsangestellte
(und Beamte) sowie Mitarbeiter aus den Bereichen QM, Personalentwicklung und
Bildungszentren. (Um nur mal die größten Bereiche zu nennen.) Dieser Bereich
wird vom „Volk“, neben den allgemeinen Staatsausgaben, mit finanziert.
Nun entwickeln diese „Beamten“ aber ein Eigenleben und
ernennen selbständig immer neue Beamte. Dafür werden z.B. neue Auswertungen
erfunden, ohne die es plötzlich nicht mehr geht, oder die Arbeit von 3-4 Leuten
auf 20 Personen aufgeteilt.
Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, an dem der
Staatsapparat die Einnahmen die das Volk erwirtschaftet hat, nicht nur komplett
auf frisst, sondern durch seine aufgeblähten Strukturen auch noch ein
Staatsdefizit herbeiführt.
Jetzt kommt aber der krasse Unterschied zu den weit intelligenteren
Griechen!
Während die Griechen nun begonnen haben, die Zahl der Beamte
zu minimieren und Ministerien zusammen zu fassen, beginnt man im Krankenhaus
damit, das Volk zu dezimieren.
Man beschneidet quasi die Wirtschaftskraft des Staates. Das
verbleibende Volk soll nun die gleiche Anzahl an Beamten finanzieren. Auf Grund
der Enorm gestiegenen Belastung ist die Wirtschaftsleistung des Volkes aber
nicht mehr optimal. Das heißt: Zum einen werden Patienten schlechter versorgt,
was die Anzahl der Klagen gegen das Krankenhaus enorm erhöht. Zum anderen
werden Patienten, um die Arbeitsbelastung erträglicher zu machen, nicht mehr
ganz so schnell behandelt. Als dritter Faktor kommt dann noch hinzu, dass das
verbleibende Volk durchschnittlich mehr Krankheitsausfällen unterliegt, was die
Sozialleistungen des Staates wiederum enorm erhöht.
So, könnte man nun aus diesem Vergleich etwas lernen?
Kann man die Maßnahmen aus Griechenland auf deutsche
Krankenhäuser übertragen?
Der Unterschied zu Griechenland ist…
Es gibt kein unabhängiges Kontrollgremium, das die
Aktivitäten innerhalb einer Verwaltung analysiert. Es gibt niemanden, der die
Strukturen einer Verwaltung verschlankt und die Abläufe optimiert. Das sind
Vorgänge, die eine Verwaltung nicht selbständig machen kann.
Somit lautet für mich das vernichtende Urteil:
Für Griechenland gibt es Hoffnung, für die deutschen
Krankenhäuser wohl eher nicht.